Welche Modelle brauchen wir für eine innovative und aktive Arbeitsmarktpolitik der Zukunft? – Dieser Frage ging man bei der arbeit plus Podiumsdiskussion mit Arbeitsminister Martin Kocher Anfang Mai in Salzburg nach. RepaNet-Geschäftsführer Matthias Neitsch diskutierte mit.
Im Anschluss an die Generalversammlung des Vereins arbeit plus – Soziale Unternehmen Österreich lud man am 5. Mai zur Nachmittagsveranstaltung „Arbeitsmarkt, Soziales und Klima: Welche Modelle brauchen wir für eine innovative und aktive Arbeitsmarktpolitik der Zukunft?“ im Literaturhaus Salzburg (zur Nachlese auf der Website von arbeit plus). Nach der Begrüßung durch arbeit plus Geschäftsführerin Sabine Rehbichler folgten die Keynotes von Ökonom Lukas Lehner und Trude Hausegger von Prospect. Im Anschluss startete das arbeit plus Expert*innengespräch mit Bundesminister Martin Kocher zu aktuellen Herausforderungen und Lösungspotentialen Sozialer Unternehmen. Hier diskutierte neben Frau Hausegger und Manuela Vollmann (arbeit plus) auch RepaNet-Geschäftsführer Matthias Neitsch mit dem Arbeitsminister.
„Ökosystem aus Kombilöhnen, passenden Maßnamen und sonstigen Unterstützungen“
„Das große Ziel ist es, die Langzeit-Beschäftigungslosigkeit zu senken. Es gibt eine Gruppe von Menschen, die am ersten Arbeitsmarkt derzeit keine Chance haben. Wir sehen klar, dass viele Menschen gesundheitliche, psychische oder sonstige Einschränkungen zu haben und auch in einem Jahr nicht voll arbeiten können. Für diese gilt es, ein Ökosystem aus Kombilöhnen, passenden Maßnahmen und sonstigen Unterstützungen gemeinsam mit anderen zu schaffen. Als Arbeitsminister möchte ich lieber, dass Menschen zehn Stunden als gar nicht arbeiten,“ sagt Martin Kocher, Bundesminster für Arbeit.
Sozialwirtschaftliche Unternehmen brauchen ein drittes Standbein
Neitsch thematisierte vor allem die Notwendigkeit eines neuen Fördermodells für sozialwirtschaftliche Betriebe in der Kreislaufwirtschaft: „Soziale Unternehmen haben schon immer einen sozialen und ökologischen Anspruch erfüllt. Damit hat sich ein hoher Grad an Professionalität in Österreich entwickelt. Die Sozialen Unternehmen sind in Re-Use und Reparatur europaweit Vorreiter. Wir brauchen jetzt stabile Partnerschaften und ein drittes Standbein außerhalb der Förderlogik des AMS und dem Anteil der Eigenerwirtschaftung, damit verlässliche Kooperationen eingegangen werden können.“
Betont wurde von den Diskussionspartner:innen u.a. auch die Notwendigkeit des zielgruppenorientierten Vorgehens durch individualisierte Programme, flexiblere Modelle, die auf die Lebensphasen der Menschen eingehen, flächendeckende Kinderbetreuung für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die Rolle der sozialen Vergabe u.v.m. „Aktive Arbeitsmarktpolitik zahlt sich aus – das ist sozial, aber auch ökonomisch klug“, damit schloss Sabine Rehbichler, Geschäftsführerin von arbeit plus Österreich, den Nachmittag ab. Lesen Sie mehr Details zu der Diskussion auf der Website von arbeit plus.
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Zur Nachlese auf der Website von arbeit plus
Presseaussendung arbeit plus: Alles Krise? Neue Modelle für die Arbeitsmarktpolitik der Zukunft notwendig (APA-OTS, 6.5.2022)