Die Genossenschaft BauKarussell (Re-Use Austria ist Gründungsmitglied), hat sich dem verwendungsorientierten Rückbau verschrieben, unter Einbeziehung der österreichischen Sozialwirtschaft. Konkret bedeutet dies, dass Arbeitskräfte aus sozialwirtschaftlichen Betrieben auf Baustellen mitwirken und dort Materialien abbauen, bewerten, sortieren und wenn möglich einer Wiederverwendung zurückführen und so teilqualifiziert werden. Dieses Konzept nennt sich „Social Urban Mining“ und soll in Zukunft noch breiter ausgerollt werden. Dafür gibt es jetzt zwei weitere Bildungsformate von der „BauKarussell-Akademie“.
Es war eine Nachricht, die viele Vertreter: innen in der Sozialwirtschaft gefreut hat: BauKarussell bildet wieder Urban Mining-Fachkräfte aus!
Die Genossenschaft für Social Urban Mining, arbeitet seit 2016 mit sozialwirtschaftlichen Einrichtungen aus ganz Österreich daran, Kreislaufwirtschaft bei großvolumigen Bauprojekten umzusetzen. Bei Rückbau–Projekten fallen regelmäßig große Mengen an Materialien an, die noch re-use-fähig sind und in den Kreislauf zurückgeführt werden könnten. Ob Wertstoffe, Möbel oder Bauteile – die versteckten Schätze sind vielfältig und als dementsprechend breit gestreut erweist sich dieses Vorgehen auch.
Einbindung von sozialwirtschaftlichen Betrieben: Soziale Komponente der Rückbau – Projekte
BauKarussell verknüpft diesen wirtschaftlichen Faktor mit einer sozialen Komponente. Für die Rückbau – Projekte werden nämlich Arbeitskräfte aus sozialwirtschaftlichen Betrieben herangezogen. So erhalten Menschen mit Benachteiligungen am Arbeitsmarkt eine Chance zum Wiedereinstieg ins Berufsleben. Gleichzeitig werden aus den Erlösen, die durch den Wiederverkauf der rückgebauten Waren erzielt werden, weitere solcher Arbeitsplätze mitfinanziert. So entsteht im Projekt selbst ein Kreislauf, der von BauKarussell „Social Urban Mining“ genannt wird.
Vielversprechendes Konzept soll breiter ausgerollt werden
Um das Konzept des „Social Urban Mining“ weiter zu etablieren, setzt BauKarussell auf Ausbildungsangebote für Akteur:innen aus der Sozialwirtschaft.
Vor zwei Jahren wurde ein erstes, niederschwelliges Angebot zu Teilqualifizierung von Transitarbeitskräften ins Leben gerufen. Nun folgten gleich zwei neue Bildungsformate, die sich an Arbeitsanleiter:innen in der Sozialwirtschaft richteten.
„Social Urban Mining lebt davon, Wissen und Erfahrungen zu teilen. Je mehr wir diese Idee im Sinne des Gemeinwohls verbreiten, desto besser. In den kommenden Jahren werden wir viele gut ausgebildete Fachanleiterinnen benötigen, um gemeinsam mit ihren und den Job-TransFair- Transitarbeitskräften Gebäude ressourcenschonend und verwendungsorientiert zurückzubauen.“
– Mag. Thomas Rihl, Geschäftsführer der Job-TransFair gGmbH und Aufsichtsratsmitglied bei BauKarussell e.Gen.
Im Rahmen eines Forschungsprojekts entwickelte ein Konsortium aus Job-TransFair und dem Österreichischen Ökologie-Institut unter Leitung von BauKarussell die Kurse „Social Urban Mining für Fachanleiter:innen“ und „Die Social Urban Mining Baueinleitung“. Ersteres beinhaltet Grundlagen zur Kreislauf- und Abfallwirtschaft wie auch Angebotslegung und Administration von Bauprojekten. Im zweiten Format wird die verpflichtende Baueinleitung zu Projektbeginn durchgespielt.
Für Übungszwecke und den Praxisgewinn durften die Räumlichkeiten der Technisch-Gewerblichen Abendschule (TGA) des bfi Wien bespielt werden. Mit dem erfolgreichen Abschluss der SUM-Ausbildungsreihe verlässt die „BauKarussell-Akademie“ somit als letzte Bildungseinrichtung die Räumlichkeiten in der Plößlgasse 13.
Bedeutung für die Kreislaufwirtschaft
Bildung und Qualifikation gelten als Schlüsselbausteine in der Entwicklung zur Kreislaufwirtschaft. Nur durch die Weitergabe von Wissen und Fähigkeiten, um nachhaltige Praktiken zu entwickeln und umzusetzen, kann eine ressourcenschonende und zukunftsfähige Wirtschaft gefördert und vor allem umgesetzt werden.
Die Entwicklung und Pilotierung der Kurse wurde von der Abfallvermeidungs-Förderung der Sammel- und Verwertungssysteme für Verpackungen finanziert und der Arbeiterkammer Wien (AK Wien) unterstützt.
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