
Ab Jänner 2026 wird die staatliche Reparaturförderung in Österreich in einer neuen Form fortgeführt: Die Geräte-Retter-Prämie wird als offizieller Nachfolger des bisherigen Reparaturbonus eingeführt und setzt erneut ein starkes Zeichen für „Reparieren statt Wegwerfen“. Damit können Privatpersonen einen Teil der Kosten für die Reparatur von Elektro- und Elektronikgeräten zurückerstattet bekommen – konkret 50 % der Reparaturkosten bis maximal 130 Euro pro Gerät, alternativ auch Kostenvoranschläge bis zu 30 Euro. Voraussetzung ist, dass die Reparatur bei einem registrierten Partnerbetrieb erfolgt. Betriebe können sich ab sofort dafür anmelden.
Mit der Neuausrichtung der Förderung sollen Ressourcen geschont, Elektroschrott reduziert und langlebige Produktnutzung sowie eine aktive Reparaturkultur gestärkt werden.
Aus Sicht der Kreislaufwirtschaft ist die Förderung ein wichtiges Signal, um Reparatur wieder stärker im Alltag zu verankern – vorausgesetzt, sie ist klar geregelt, qualitativ abgesichert und langfristig angelegt.
Förderung als Chance für eine echte Reparaturkultur
Auch der österreichische Reparaturdienstleister ESECO (www.reparatur.at) begrüßt die geplante Neuauflage der staatlichen Reparaturförderung: „Reparatur muss in die Köpfe zurück“, betont ESECO-Geschäftsführer Mario Fasching. Finanzielle Anreize wie die Geräte-Retter-Prämie seien ein zentraler Baustein, um Konsument:innen wieder stärker zur Reparatur statt zum Neukauf zu bewegen. Entscheidend sei jedoch, dass die Förderung nicht nur kurzfristig wirkt, sondern strukturell tragfähig umgesetzt wird.
Erfahrungen aus früheren Programmen zeigen laut ESECO, dass fehlende Planungssicherheit problematisch ist: rasch ausgeschöpfte Fördertöpfe, unklare Laufzeiten und uneinheitliche Qualitätsstandards erschweren es Reparaturbetrieben, nachhaltig zu arbeiten und in Personal sowie Infrastruktur zu investieren.
Klare Rahmenbedingungen für Reparaturbetriebe
ESECO fordert daher:
- Langfristige Planungssicherheit: Förderprogramme sollten über mehrere Jahre abgesichert sein, mit klar definierten Start- und Endterminen.
- Transparente Abläufe: Einheitliche Regeln und Kontrollen, um Missbrauch zu vermeiden und Vertrauen bei Konsument:innen zu schaffen.
Fokus auf Geräte mit hohem Reparatur- und Umweltpotenzial
Positiv bewertet ESECO, dass die neue Geräte-Retter-Prämie voraussichtlich auf jene Produktgruppen beschränkt wird, bei denen Reparatur ökologisch und wirtschaftlich sinnvoll ist. Dazu zählen unter anderem:
- TV-Geräte
- Waschmaschinen und Geschirrspüler
- Backöfen
- Kaffee- und Espressomaschinen
- Saugroboter
- Laptops
Nicht gefördert werden sollen hingegen Geräte mit geringem Nutzen-Kosten-Verhältnis oder hohem Reparaturaufwand, wie Smartphones, Fahrräder oder bestimmte Luxus- und Wellnessgeräte.
Reparatur als Schlüssel zur Kreislaufwirtschaft
Für Re-Use Austria ist klar: Reparatur ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Kreislaufwirtschaft. Sie verlängert Produktlebenszyklen, spart Ressourcen und reduziert Abfall. Fördermodelle wie die Geräte-Retter-Prämie können dazu einen wichtigen Beitrag leisten – wenn sie konsequent auf Qualität, ökologische Wirkung und langfristige Perspektiven ausgerichtet sind.
Die Position von ESECO unterstreicht damit eine zentrale Botschaft der Re-Use- und Reparaturbranche: Reparatur ist keine Nischenlösung, sondern ein systemrelevanter Hebel für nachhaltigen Konsum und Ressourcenschonung.


