In der jährlichen Re-Use-Markterhebung rückt RepaNet die Leistungen seiner Mitglieder in den Mittelpunkt. Im Jahr 2020, so zeigt der neueste Bericht, haben diese über 16.000 Tonnen Re-Use-Waren wieder in den Nutzungskreislauf gebracht und 1.760 Transitarbeitskräften sinnvolle Beschäftigung verschafft.
2020 war in vielen Belangen ein herausforderndes Jahr. Trotz immenser coronabedingter Erschwernisse konnten die 30 RepaNet-Mitglieder, welche im Re-Use-Bereich aktiv waren, ihre Leistungen im Bereich der Sammlung und Vorbereitung zur Wiederverwendung auf hohem Niveau erbringen. Wie sich diese im Vergleich zum gesamtösterreichischen Re-Use-Sektor verhalten, zeigt die Re-Use-Markterhebung 2020 – und vieles mehr. Das Jahr 2020 in Re-Use-Zahlen kann nun in der RepaThek nachgelesen werden. Die Re-Use-Markterhebung wurde von RepaNet im Auftrag und mit Unterstützung des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität Innovation und Technologie erstellt.
Neue Chancen für 1.760 Transitarbeitskräfte
Der zentrale Auftrag der sozialwirtschaftlichen Betriebe ist die Unterstützung von Randgruppen des Arbeitsmarktes wie Langzeitarbeitslosen in der (Wieder-)Eingliederung in den ersten Arbeitsmarkt. 2020 hat das Netzwerk so 1.760 Transitarbeitskräften neue Chancen und Qualifizierung im Bereich der Kreislaufwirtschaft geboten.
Sammelmenge seit 2016 um 27% gestiegen
An 219 Standorten bewegten die 30 im Re-Use-Bereich aktiven RepaNet-Mitglieder über 27.500 Tonnen Abfälle und Sachspenden. Davon waren 60,8% (Alt-)Textilien, 13,1% Elektro(alt)geräte und 26,1% sonstige Warengruppen. Der Bericht zeigt, dass seit 2016 die insgesamte Sammelmenge im Netzwerk um mehr als ein Viertel (27%) gestiegen ist. 2020 wurden 46,1% der von österreichischen Re-Use-Betrieben (RepaNet-Mitglieder und Nicht-Mitglieder) gesammelten Menge (insgesamt 59.700 Tonnen) von RepaNet-Mitgliedern bearbeitet.
1,93 Mio. Kund*innen in 158 Re-Use-Shops
Gesammelt haben diese mit mehr als 2.100 Altkleidercontainern, Sachspendenannahmen in 165 Annahmestellen und direkten Abholungen aus privaten Haushalten, kommunalen Altstoffsammelzentren und gewerblichen Anfallstellen. Durch den Verkauf an geschätzt 1,93 Mio. Kund*innen in 158 Re-Use Shops, Gratisabgabe und Weitergabe an Wiederverkäufer wurden von den RepaNet-Mitgliedern im Inland insgesamt 6.575t Re-Use-Produkte in Umlauf gebracht. Berücksichtigt man zusätzlich den Re-Use-Anteil der exportierten Altkleider, konnten die RepaNet-Mitglieder insgesamt 16.223t an brauchbaren Gütern der Wiederverwendung zuführen und somit deren Gebrauchs- bzw. Produktwert erhalten. Durch diese Re-Use-Leistung decken sie 43,9% des österreichischen Re-Use-Sektors ab.
Re-Use-Sektor schont Klima: 272.000t CO2-Äquivalente eingespart
Damit leisteten die Mitgliedsorganisationen von RepaNet einen erheblichen Beitrag zur Klimaschonung. Der gesamte österreichische Re-Use-Sektor konnte 2020 272.000t CO2-Äquivalente einsparen, was den Emissionen von etwa 30.500 Österreicher*innen bzw. über 80.100 österreichischen PKWs entspricht; 44% dieser Leistung – 119.000t – entfallen dabei auf RepaNet-Mitglieder.
1,3 Mio. Reparaturen in ganz Österreich
RepaNet hatte mit Stand Ende 2020 35 Mitgliedsorganisationen, von denen 30 im Re-Use-Bereich aktiv waren und deren Leistungen in die Erhebung einflossen. Im Bericht finden sich zu allen genannten Bereichen detaillierte durch Grafiken veranschaulichte Ausführungen, Potenzialberechnungen und vieles mehr. Mitglied im Netzwerk sind zudem auch die Netzwerke gewerblicher Reparaturbetriebe Reparaturnetzwerk Wien und GRAZ repariert – auch ihnen sind Kapitel gewidmet. Eine Schätzung des gesamten österreichischen Reparatursektors kommt auf die beeindruckende Summe von etwa 1,3 Millionen Reparaturen im Jahr 2020.
Die Re-Use-Markterhebung zeigt einmal mehr, welche beachtlichen Massen durch Kreislaufwirtschaft bewegt werden können und was erreicht wird – für Klima, Umwelt und Menschen – wenn sie gemeinsam mit sozialen Gesichtspunkten gedacht wird. Deshalb setzen wir uns weiterhin mit aller Kraft für die Anliegen unserer Mitglieder ein, damit sie auch weiterhin ihre so zentralen Aufgaben erfüllen können – in der Krise und danach.
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