Re-Use und Reparatur schonen nicht nur unsere Umwelt, sondern bergen auch ein großes Potenzial, was die Schaffung von Jobs betrifft – sogar das größte im Bereich von abfallwirtschaftlichen Maßnahmen, wie eine Studie jüngst zeigte.
Beschäftigungsmöglichkeiten sind in jeder Wirtschaft wichtig, besonders aber in Krisenzeiten, wie wir sie aktuell erleben. Regierungen und der private Sektor investieren aktuell in Strategien zur wirtschaftlichen Erholung und legen dabei besonderes Augenmerk auf „grüne“ oder klimaneutrale Ansätze. Hierbei ist es von großer Relevanz, deren Beschäftigungspotenzial unter die Lupe zu nehmen. Die neu veröffentlichte Studie „Zero Waste and Economic recovery. The job creation potential for zero waste solutions“ von der „Global alliance for incinerator alternatives“ (GAIA) vergleicht das Potenzial, das unterschiedliche abfallwirtschaftliche Maßnahmen hinsichtlich der Schaffung von Arbeitsplätzen haben. Die Daten dafür stammen aus einer Vielzahl von Quellen aus 16 Ländern.
Das Ergebnis: Zero Waste Ansätze, die darauf abzielen möglichst wenig Müll zu produzieren, schaffen wesentlich mehr Arbeitsplätze als jene Ansätze, die hauptsächlich Abfälle verbrennen oder deponieren. Am meisten Jobs schaffen dabei Re-Use und Reparatur mit durchschnittlich 404 Arbeitsplätzen pro 10.000 Tonnen verarbeitetem Material pro Jahr. Darunter fallen Aktivitäten in der Sammlung, Aufbereitung und im Wiederverkauf von langlebigen Gütern wie Möbeln oder Elektronik. Zum Vergleich: Klassisches Recycling liegt bei einem guten Viertel dieses Potenzials mit 115 Arbeitsplätzen pro 10.000 Tonnen. Bei Deponierung und Verbrennung werden gar nur 2 Arbeitsplätze geschaffen.
Die Ergebnisse der Studie unterstreichen die Dringlichkeit unserer Forderung, Re-Use und wirklich kreislaufwirtschaftliche, arbeitsintensive Tätigkeiten in der Region jetzt vermehrt zu fördern, um gleichzeitig Umwelt- und Klimaziele voranzutreiben und die Arbeitslosigkeit wirksam und langfristig zu senken.
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Zur Studie „Zero Waste and Economic recovery. The job creation potential for zero waste solutions“
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