Gemeinsam mit dem Umweltdachverband hat RepaNet in dem Projekt „Kreislaufwirtschaft in Österreich stärken“ mittels eines Stakeholder-Prozesses künftige Perspektiven für eine zirkuläre Textilbranche erörtert. Die Projektergebnisse und Empfehlungen wurden nun veröffentlicht.
„Kreislaufwirtschaft in Österreich stärken“ – unter diesem Projekttitel fanden zwischen 2019 und 2022 Multi-Stakeholder-Prozesse statt, mittels derer der Umweltdachverband und RepaNet Möglichkeiten für eine kreislaufwirtschaftliche Textilbranche samt Sammlung und Verwertung zusammengetragen und analysiert haben. Den Rahmen für die Diskussionen bildeten die neuen EU-Vorgaben und die damit nötigen nationalen gesetzlichen Änderungen. Die Ergebnisse wurden nun auf Circular Futures veröffentlicht.
Abfallvermeidung im Textilsektor
Zwei Themen beschäftigten uns im Bereich Textilien: Abfallvermeidung sowie die künftige Textilsammlung. Hinsichtlich Abfallvermeidung im Textilsektor wurde festgestellt, dass vor allem die Produktionsmengen reduziert werden müssen. Weiters müssen kreislaufwirtschaftliche Angebote wie Reparatur und Mietservices besser genutzt, hierzu besser kommuniziert und Bewusstseinsbildung bereits bei Kindern und Jugendlichen gefördert werden. Neben vielen weiteren Punkten sind auch langfristige Förderung nachhaltiger Geschäftsmodelle sowie verstärkte politische Regulation von großer Bedeutung. Die vollständigen Ergebnisse des Stakeholderprozesses finden sich im Working Paper „Stärkung der Abfallvermeidung, Wiederverwendung und Vorbereitung zur Wiederverwendung von Textilien“. Lesen Sie auch die Zusammenfassung des Round Table: Next Steps: Abfallvermeidung im Textilsektor (3.2.2022) und den Factsheet zum Thema.
Neue Konzepte und Finanzierungslösungen in der Textilsammlung
Das zweite Thema war die Umsetzung neuer Konzepte und Finanzierungslösungen in der Textilsammlung. Im Stakeholderprozess wurden erste Lösungsansätze entwickelt und drei denkbare Varianten der Textilsammlung diskutiert:
- > Die Sammlung und Finanzierung der Sammlung von (Alt-)Textilien ohne die Einführung eines Systems der erweiterten Herstellerverantwortung (EPR-System)
- > Die Sammlung und Finanzierung der Sammlung von (Alt-)Textilien über die Einführung eines Systems der erweiterten Herstellerverantwortung (EPR-System)
- > Die Sammlung und Finanzierung der Sammlung von (Alt-)Textilien über gemischte oder andere Systeme
Diskutiert wurde etwa die Gefahr des weiteren Sinkens der Sammelqualität; die Frage, wo die aufbereitete Second Hand Kleidung verkauft werden kann und wie mit den anfallenden Mengen transparent umzugehen ist; die Ungewissheit bezüglich der Rolle der so wichtigen sozialen Unternehmen in der Textilsammlung; das Pro und Kontra der Einführung eines Systems der erweiterten Herstellerverantwortung für Textilien. Anhand der gewonnenen Erkenntnisse hat das Projektteam mehrere Handlungsempfehlungen formuliert, die seines Erachtens neue Konzepte und Finanzierungslösungen in der Textilsammlung unterstützen und zur Stärkung der Kreislaufwirtschaft beitragen können.
Die vollständigen Ergebnisse des Stakeholderprozesses finden sich im Working Paper „Neue Konzepte und Finanzierungsmöglichkeiten in der Textilsammlung“. Lesen Sie auch die Zusammenfassung des Round Table: Next Steps: Künftige Sammlung von Textilien (3.2.2022) und den Factsheet zum Thema.
Mehr Infos …
Projektergebnisse „Abfallvermeidung im Textilsektor“
Projektergebnisse „Neue Konzepte und Finanzierungslösungen in der Textilsammlung“
Working Paper „Neue Konzepte und Finanzierungsmöglichkeiten in der Textilsammlung“
Factsheet „Abfallvermeidung in der Textilindustrie“
Factsheet „Neue Konzepte und Finanzierungslösungen in der Textilsammlung“
Nachlese Round Table: Next Steps: Abfallvermeidung im Textilsektor (3.2.2022)
Nachlese Round Table: Next Steps: Künftige Sammlung von Textilien (3.2.2022)
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