Die RepaNet-Markterhebung 2021 unterstreicht einmal mehr die wichtigen Leistungen der österreichischen Sozialwirtschaft: Diese schafft 1.879 Transitarbeitsplätze in konsequenter Kreislaufwirtschaft durch Re-Use. Für ihre Zukunft ist die österreichische Kreislaufwirtschaftsstrategie ausschlaggebend.
Wo Österreich aktuell in Sachen Wiederverwendung steht, beleuchtet RepaNet in der neu veröffentlichten Re-Use-Markterhebung 2021. Sie wurde mit Förderung des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie erstellt. Die Publikation zeigt: Der überwiegende Teil der für Ressourcenschonung und Klimaschutz so wichtigen Re-Use-Leistung wird von sozialwirtschaftlichen Betrieben erbracht. Deren sozialer Zusatznutzen wird angesichts steigender Armut immer wichtiger.
29.000 Tonnen Güter bewegt
33 Mitgliedsorganisationen des RepaNet-Netzwerkes waren 2021 im Re-Use-Bereich aktiv, darunter Landesorganisationen der Caritas und Volkshilfe sowie weitere gemeinnützig agierende Organisationen. An 244 Standorten bewegten diese über 29.000 Tonnen Güter, davon 60% Textilien, 12% Elektrogeräte und 28% Möbel, Haushaltswaren u.v.m. – gesammelt mittels Altkleidercontainer, Annahmestellen und direkten Abholungen.
RepaNet-Geschäftsführer Matthias Neitsch erklärt die Besonderheit der Betriebe im Netzwerk: „Die sozialwirtschaftlichen RepaNet-Mitgliedsbetriebe schaffen Arbeit für Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen am Arbeitsmarkt benachteiligt sind. 2021 haben sie 1.879 Transitarbeitskräften neue Chancen und Qualifizierung im Bereich der Kreislaufwirtschaft geboten. Für viele Menschen wird so die Wiedereingliederung in den ersten Arbeitsmarkt zum ersten Mal von einem unerreichbaren Traum zur greifbaren Möglichkeit.“
7.802t Re-Use-Produkte im Inland
Die erwähnten Jobs sind in Sammlung, Sortierung und Verkauf von Re-Use-Produkten angesiedelt. 2021 wurden im Inland so 7.803t Re-Use-Produkte in Umlauf gebracht – sie wurden unter anderem in 168 Re-Use Shops an über 2 Mio. Kund:innen verkauft. „Von der gesamten österreichischen Re-Use-Branche, die sich neben sozialwirtschaftlichen aus privatwirtschaftlichen und kommunalen Betrieben zusammensetzt, deckt unser Netzwerk mit seiner Sammel- und Re-Use-Leistung etwa 50% ab. Zusätzlich generiert es sozialen Mehrwert, der bei der aktuell steigenden Armut in der Bevölkerung immer wichtiger wird.“ betont Neitsch. Letztlich bedeutet Wiederverwendung auch Klimaschutz, was sich in CO2-Äquivalenten bemessen lässt: 620.000 Tonnen sind es, die 2021 von der Re-Use-Branche eingespart werden konnten – das entspricht den Emissionen einer Kleinstadt wie Villach.
Österreich braucht jetzt Kreislaufwirtschaftsstrategie
Praktiken wie Re-Use müssen künftig seitens der Politik noch viel stärker forciert werden. Auf bestehenden Erfolgen wie jenen im RepaNet-Netzwerk lässt sich aufbauen, um schrittweise eine „Wellbeing Economy“ zu entwickeln, die auf deutlich reduziertem Ressourcenverbrauch basiert. Dafür muss die Rolle der sozialwirtschaftlichen Re-Use-Betriebe, wie es auch im Circular Economy Action Plan der EU und im Entwurf der österreichischen Kreislaufwirtschaftsstrategie verankert ist, gestärkt werden. Was in Österreich noch fehlt, ist der Beschluss der erwähnten Kreislaufwirtschaftsstrategie durch die Bundesregierung. RepaNet hat zum Strategieentwurf des Klimaministeriums auch Input geliefert. Die wichtige Strategie skizziert den Weg und die nötigen Maßnahmen für eine zirkuläre Transformation unseres Wirtschaftssystems. Dazu zählt die drastische Reduzierung des Ressourcenverbrauches zur Senkung der Klimaemissionen.
Mehr Infos …
Zur Re-Use-Markterhebung 2021 in der RepaThek
Zur Presseaussendung auf APA-OTS (27.9.2022)