Wiederverwendung ist dann am nachhaltigsten, wenn sie auf lokaler Ebene stattfindet. RREUSE beleuchtet die Leistungen und Verfahren der Sozialwirtschaft im Bereich des lokalen Textil-Re-Use in einem jüngst erschienen Paper.
„Valorising used textiles locally through re-use and recycling activities: The contribution of social enterprises“ – der Titel des im April veröffentlichten Papers von RREUSE, dem europäischen Dachverband sozialwirtschaftlicher Re-Use-Betriebe, spricht für sich. Abfallvermeidung steht an der Spitze der Abfallhierarchie, und die positiven Auswirkungen der Wiederverwendung werden noch vervielfacht, wenn Re-Use und Verkauf aus zweiter Hand auf lokaler Ebene stattfinden. Es ist der nachhaltigste Weg, um den Textilkreislauf zu schließen und eröffnet zugleich die Möglichkeit, lokale Arbeitsplätze für die Circular & Just Transition zu schaffen. Die Aktivitäten der Sozialunternehmen des Wiederverwendungssektors sind auf die Umsetzung der Abfallhierarchie und die Einhaltung des Prinzips der Nähe ausgerichtet. So gelingt es ihnen, die Lebensdauer von Textilien vor Ort zu verlängern und gleichzeitig Personen mit Benachteiligungen am Arbeitsmarkt zirkuläre Kompetenzen zu vermitteln und lokale Gemeinschaften aufzubauen.
341.000 Tonnen bearbeitete Textilien pro Jahr im RREUSE-Netzwerk
Mehr als die Hälfte der RREUSE-Mitglieder arbeiten mit gebrauchten Textilien und verwalten gemeinsam 341.000 Tonnen pro Jahr in Europa. Sozialunternehmen, die Textilien sammeln, sortieren, reparieren, weiterverkaufen und upcyceln, stellen die lokale Wiederverwendung in den Mittelpunkt ihrer Aktivitäten und schaffen so Vorteile für die Umwelt sowie Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten für Menschen, die vom Arbeitsmarkt entfernt und/oder von sozioökonomischer Ausgrenzung bedroht sind. So schafft laut Erhebungen von RREUSE ein Sozialunternehmen zwischen 20 und 35 Arbeitsplätze für 1.000 Tonnen Textilien, die im Hinblick auf ihre Wiederverwendung gesammelt werden.
Im Paper von RREUSE werden bewährte Verfahren für einen verantwortungsvollen Umgang mit gebrauchten Textilien beschrieben, die vom europäischen Netzwerk der Sozialunternehmen durchgeführt werden, wobei der Schwerpunkt auf lokalen Möglichkeiten und bewährten Verfahren zur Verbesserung der Sammlung und Wiederverwendung von Textilien vor Ort liegt. Best Practice Beispiele geben dabei konkrete Einblicke in die Arbeitsweisen von Betrieben im Netzwerk. Auch die Verbesserung der Textiltransparenz ist dabei zentral. Das Paper schließt mit Empfehlungen an politische Entscheidungsträger:innen. Lesen Sie hier das Dokument in seiner vollen Länge.